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Bottmingen Einst & Heute – eine Fotoausstellung

Vernissage: Freitag 12. April ab 19 Uhr im Dorfmuseum Bottmingen

Ausstellung: ab Samstag, 13. April bis Samstag, 4. Mai auf Plakatständer am Standort im Dorf

Bottmingen Einst und Heute – eine Fotoausstellung

Die Bevölkerung Bottmingens ist in den letzten Jahrzehnten kräftig gewachsen. Das hat das Dorfbild entsprechend geprägt und vor allem verändert. Eine Fotoausstellung des Dorfmuseums stellt Fotografien von früher und von heute gegenüber und führt so vor Augen, wie sehr sich die Zeiten geändert haben.

In der Heimatkunde Bottmingen von 1996 wird ab Seite 186 über die Bevölkerungsentwicklung seit 1900 berichtet: „Ursprünglich war Bottmingen ein Strassendorf entlang dem Birsig mit weniger als 1‘000 Einwohnern. Erst seit dem Zweiten Weltkrieg hat sich die Bevölkerung mehr als vervierfacht und die Besiedlung beide Hügelseiten erfasst.“ Eine Entwicklung, die sich in den letzten Jahren sogar noch beschleunigt hat, denn unterdessen hat sich die Bevölkerung Bottmingens seit 1900 sogar versiebenfacht.
Im selben Buch finden sich aber auch Beiträge über „Planungen in Bottmingen“ (ab Seite 158), zum Beispiel über „Baulandumlegung“, „Widerstand gegen die ATEL“ oder „Die grösste Rückzonung der Schweiz“.
Selbstverständlich wird auch dem Verkehr ein Kapitel (ab Seite 154) gewidmet. Berichtet wird etwa über die „Längste Tramlinie der Welt“ (Rodersdorf – Dornach) oder die „Querverbindung nach Münchenstein“ und das stetig steigende Verkehrsaufkommen im Dorf.

Bottmingen Einst …..

Aber blicken wir zurück: Ab den 1960er Jahren liefen die Planungen auf Hochtouren; Wachstum war angesagt: 20‘000 Einwohner wurden damals prognostiziert! Friedhof (Schönenberg), Schulen (Burggarten) und Ersatzbauten (Coop-Block oder Gfeller-Haus) oder das Bruderholz-Spital wurden geplant oder realisiert. Und das mit entsprechenden Folgen: Bauernhöfe und Handwerker verschwanden aus dem Dorf oder deren Betrieb wurde gleich ganz eingestellt.
In den 1970er Jahren war man auch der Auffassung, dass „Hochhäuser“ nicht im Dorfzentrum erstellt werden sollten. Daher wurde ein Inventar der Bestandsbauten im Zentrum und der damit verbundene Schutzfaktor erstellt und 1976 dann auch offiziell beschlossen.
Doch die Zeiten und damit die Sicht auf die Siedlungsentwicklung ändern sich und 1995 hat die Gemeindeversammlung einem redimensionierten Zonenplan zugestimmt und die Wachstumseuphorie der 1960er Jahre korrigiert. Auch dazu findet sich in der Heimatkunde (Seite 172) aufschlussreiches: „Die jetzige, redimensionierte Bauordnung (1995) ist auf eine Einwohnerzahl von ca. 7‘700 Personen, auf einen angemessenen Anteil Kulturland (…) und auf eingehende Nutzung der bestehenden Bauzonen ausgerichtet. Sie bildet auch einen vertretbaren Kompromiss zwischen der Wachstumseuphorie der sechziger Jahre und extremen Rückhalttendenzen (…). Die primär durch äussere Gegebenheiten bestimmte grosse Verkehrsbelastung musste als unvermeidliches Element mit einbezogen werden.“

Bottmingen Einst & Heute

Viele der in der Heimatkunde erwähnten Berichte, Fotos oder Pläne sind in der Ausstellung im Dorfmuseum, im Lager oder im Archiv zu finden. Etwa 30 Fotos – meist aus den 1950 bis 1970er-Jahren – sind im Dorfmuseum ausgestellt und als Dekoration auch im Restaurant Station. Doch die Zahl derer, welche Bottmingen in den 1950 bis 1970er Jahren erlebt haben wird Jahr für Jahr geringer. Daher hat das Dorfmuseum beschlossen, einige alte Fotos im Rahmen einer Sonderausstellung unter dem Motto „Bottmingen Einst & Heute“ zu zeigen. Dabei haben die Aussteller versucht vom damaligen Standort des Fotografen (Einst) ein aktuelles Foto zu machen (Heute) und dieses auf einem Plakat abzubilden. Entstanden ist ein spannender Einblick in die Entwicklung des Dorfes. Insgesamt haben die Macher der Ausstellung 15 Tafeln als Plakat gestaltet und mit einem QR-Code versehen, mit welchem man mit dem Handy direkt auf der Homepage des Dorfmuseum weitere Information abrufen kann.

Ernst Bringold