Site menu:

Über Bottmingen

Als nach dem Tode des Feldherrn Aetius (454 n. Chr.) die Herrschaft der Römer nördlich der Alpen endgültig zusammengebrochen war, drangen von Norden her die Alemannen über den Rhein vor und besiedelten auch unser Gebiet. Wahrscheinlich liessen sich Leute vom Stamm der Letienser auch im Leimental nieder. Da Namen wie Binningen und Bottmingen (Bodmandingen) auch im Linzgau vorkamen, wird gefolgert, dass einzelne Sippen aus jener Gegend nördlich des Bodensees im vorderen Leimental siedelten. Urkundlich wird „Bothmingen“ erstmals 1246 erwähnt.

Die Beziehungen Bottmingens zur nahen Stadt Basel waren immer sehr eng, freilich während Jahrhunderten recht einseitg: Das Dorf war der Stadt untertan und seine Bewohnerinnen und Bewohner mussten Fron arbeiten sowie Zehnten und andere Lasten der Stadt abliefern. Nachdem Basel schon die Weiherschlösser von Binningen und Bottmingen unter seinen Machteinfluss gebracht hatte, liess es 1529 die Leute der beiden Dörfer schwören, ohne des Bischofs und Basels Wissen keinen anderen Herrn anzunehmen. Fünf Jahre später erwarb die Stadt Binningen und Bottmingen für 400 Gulden. Dies geschah nicht bloss der „vil schädlichen und boshaft Lüt“ wegen, die angeblich in den beiden Dörfern hausten, mit „angriffen, mördern und ander unthaten tag und nacht“ von sich reden machten und denen der bischöfliche Vogt „etwas wyt entsessen“ sei, wie Basel später behauptete, sondern vielmehr im Rahmen der städtischen Gebietserweiterung. In der „grossen Politik“ allerdings erlitt Bottmingen das gleiche Schicksal wie Basel, besass aber nicht die gleichen Rechte und war nicht, wie die Stadt, durch Mauern und verschlossene Tore vor fremden Überfällen gefeit: So hatte denn Bottmingen im Laufe der Jahrhunderte durch Kriegszüge, Plünderungen und Brandschatzungen viel zu leiden, namentlich beim Zug Ingrams von Coucy anno 1375 und durch österreichische Scharen im Jahr 1409. Nach der Schlacht bei St. Jakob wurde Bottmingen 1445 durch Peter von Moersberg verbrannt. Weitere Heimsuchungen erfolgten 1499 zur Zeit des Schwabenkriegs und während des Dreissigjährigen Kriegs (1618 – 1648).

Ende des 18. Jahrhunderts wurden offenbar auch die rund 300 Bewohner Bottmingens vom Geiste der Französischen Revolution erfasst: Anno 1794 verweigerten sie den Heuzehnten. Das Land suchte die Herrschaft der Stadt loszuwerden. Bei den Trennungswirren richtete sich am 8. Januar 1832 die erste militärische Aktion der Stadt gegen Binningen und Bottmingen. Der Basler Oberstleutnant Weitnauer erhielt den Auftrag, „die schwankenden Dörfer zum Anschluss zu bringen“. Mehr als die Erklärung der Binninger und Bottminger, keinen Angfriff auf die Stadt zu unternehmen, erreichte er allerdings nicht. In den Volksabstimmungen von 1833 bekundeten die Bottminger ihren Willen zum Anschluss an den neuen Kanton Basel-Landschaft.

Bis in die Neuzeit bildete Bottmingen mit Binningen eine Verwaltungseinheit im Besitze des Bischofs und nach der Reformation der Stadt Basel. Kirchengenössig waren die Bottminger zu Sankt Margrethen, und noch heute gehören die Reformierten Katholiken zur entsprechenden Kirchgemeinde Binningen-Bottmingen. Nach und nach wurde das Dorf zu einer politisch selbstständigen Gemeinde. Die Trennung des Weidgangs war schon 1737 erfolgt, jene der Schule 1756 und die Verselbständigung der Gemeindeverwaltung 1807. Es folgten die Trennung des Gemeindebanns 1837, des Armenguts 1851 und des Friedhofs anno 1896.

Im Übrigen hat Bottmingen seit der Kantonstrennung eine gedeihliche Entwicklung genommen: Im Jahr 1850 zählte das Dorf nur 438 Einwohner, um die Jahrhundertwende waren es 851, anno 1920 987 und nochmals zwanzig Jahre später 1151. Ein ausserordentlich starkes Wachstum setzte nach dem zweiten Weltkrieg ein: Von 1411 im Jahr 1950 erhöhte sich die Einwohnerzahl auf 4629 Ende 1975 und auf 5560 per Ende 2000.

Das Gemeindewappen wurde erst 1938 vom Basler Adelsgeschlecht der Schilling, die das Wasserschloss ab 1409 während dreier Generationen zu Eigentum besassen, übernommen.

Auszüge aus dem Text „Unsere Heimatgemeinde Bottmingen“ von Eugen A. Meier, Historiker

Weitere Informationen unter www.bottmingen.ch